Wir wissen aus unserer langjährigen Erfahrung, dass bei Verbrauchern und selbst Unternehmen in Deutschland die Sanktionen und damit einhergehend die Sanktionslisten sowohl der EU als auch von anderen Staaten entweder völlig unbekannt sind oder schlicht ignoriert werden. Doch dieses könnte sich nun ändern, denn seit dem 23.05.2019 findet sich der wohl bisher prominenteste Eintrag auf den Sanktionslisten: Huawei.
Wenngleich auch die Sanktionierung Huaweis politisch motiviert sein dürfte und es hier vorrangig zunächst nicht um die Bekämpfung von Terrorismus geht, sind diese Sanktionen auf den US-Listen dennoch von jedem zu beachten, der in den Geltungsbereich der Sanktionslisten der USA fällt. Dieses könnte in der unternehmerischen Praxis enorme Auswirkungen haben und Unternehmen, die die Sanktionslisten der USA beachten müssen, sollten insbesondere vor dem aktuellen politischen Hintergrund genauestens prüfen, ob sie Produkte von bzw. mit Huawei handeln dürfen. Googles Betriebssystem Android für Smartphones und die aktuelle Diskussion um ein Verbot von WhatsApp für Huawei-Smartphones stellen hier nur die Spitze des Eisberges dar. Denn Huawei stellt nicht nur Smartphones, Laptops und Tablets her, sondern ist in der Businesswelt unter anderem durch Komponenten wie WLAN-Router, Switches, Telekommunikationslösungen und sonstiger Netzwerkdienstleistungen und -produkte fest verankert.

Huawei und seine 68 Niederlassungen außerhalb der USA sind alle von den US-Sanktionen betroffen. Diese befinden sich natürlich auf den Sanktionslisten des Bundesanzeiger Verlages. Wichtig zu erwähnen ist, dass die EU bisher keine Sanktionen gegen Huawei erlassen hat, sodass Unternehmen, die nur die EU-Sanktionen berücksichtigen müssen, zunächst nichts zu befürchten haben.